Darf ich Ball? – Tag der Grammatik am 4. März
„Sie reden ja komisch!“ „Ja, ich weiß. Das liegt an der korrekt verwendeten Grammatik und den ganzen Sätzen. Das überfordert viele Leute.“
Dieses Gespräch steht dafür, dass wir uns in der gesprochenen Sprache heutzutage kaum mehr an die Grammatikregeln halten. „Ich gehe Schule …“ oder „Darf ich Ball?“ sind klassische Beispiele dafür. Auflösung 😊: Ich gehe in die Schule. Darf ich den Ball haben?
Egal, ob Geschäftsbrief, E-Mail, Webseiten-Text oder private WhatsApp-Nachricht – jeder geschriebene Text gibt Auskunft darüber, wie gut der/die Absender*in der deutschen Sprache mächtig ist.
Was ist Grammatik?
Grammatik bedeutet Sprachlehre. Eine Grammatik umfasst alle Regeln, die zum Sprechen der Sprache notwendig sind. Nur mithilfe solch eines festgelegten Regelwerks ist es möglich, sich untereinander zu verständigen und zu verstehen. Das Wort „Grammatik“ stammt aus dem Griechischen. Hier bedeutet das Wort „gramma“ der Buchstabe bzw. das Geschriebene.
Wozu braucht man Grammatik?
Die Grammatik ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Sprache. Ohne einheitliche grammatikalische Regeln wäre es nur schwer möglich, sich verständlich auszudrücken, Texte zu verstehen und zu schreiben. Würden wir zum Beispiel keine Verben in die jeweils korrekte Zeitform setzen, wüssten wir ohne eine spezielle Zeitangabe nicht, ob ein Ereignis in der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft liegt.
Warum ist Grammatik wichtig?
In der Grammatik redet man über Sprache. An sich ist eine Grammatik nur eine Beschreibung einer Sprache: Sprachwissenschaftler erklären, wie die Sprache funktioniert. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie ein Wort sich ändert, wenn man es im Satz anders verwendet.
Grammatik ist die Lehre vom Bau einer Sprache, ihren Formen und deren Funktion im Satz.
Grammatik ist gewissermaßen das Betriebssystem jeder Sprache. Wer sich die Mühe macht, sich damit auseinanderzusetzen, entdeckt die Logik und Struktur in der Sprache (sowie die Ausnahmefälle und -regeln).
Grammatik bestimmt, welche Wörter und Wortformen man in welcher Reihenfolge verwendet.
Grammatik lässt sich als Regel jeder Sprache bezeichnen. Wer viele Sprachen lernen möchte, muss auch deren Grammatik erlernen. Die Vokabeln sind ohnehin wichtig, doch um auch Sätze bilden zu können, muss die Grammatik sitzen.
Grundlagen der Grammatik
Wer die Regeln der deutschen Grammatik lernen möchte, sollte sich mit den wichtigsten Grammatikgrundlagen beschäftigen.
a) Die deutsche Sprache umfasst zehn Wortarten:
- Substantiv (Beispiele: Wasser, Kekse, Heizung)
- Verb (Beispiele: lachen, singen, gehen)
- Adjektiv (Beispiele: hübsch, laut, schnell)
- Artikel (Beispiele: der, die, eine)
- Pronomen (Beispiele: er, dich, dies)
- Konjunktion (Beispiele: weil, und, nachdem)
- Adverb (Beispiele: damit, also, abends)
- Präposition (Beispiele: mit, auf, in)
- Zahlwort (Beispiele: eins, dritter, zehnfach)
- Interjektion (Beispiele: ach, pfui, au)
Diese Wortarten können im Satz nur an bestimmten Stellen stehen, je nachdem welche Funktion sie im Satz haben. Das nennt man Satzgliedfunktion. Ein Satz besteht aus mehreren Satzgliedern. Um einen vollständigen Satz zu bilden, benötigst du mindestens ein Subjekt und ein Prädikat. Ein Subjekt ist ein Substantiv im Nominativ. Bei einem Prädikat handelt es sich um das Verb in einem Satz. Ergänzende Satzglieder sind Objekte, adverbiale Bestimmungen und Attribute.
b) Weiterhin gibt es verschiedene Satzarten.
Sie lassen sich zum Beispiel in Haupt- und Nebensätze aufteilen. Hauptsätze können allein stehen, Nebensätze dagegen brauchen immer einen übergeordneten Satz.
c) Ein anderer wichtiger Teilbereich der deutschen Grammatik sind die Zeitformen.
Im Deutschen gibt es sechs Zeitformen:
- Präsens
- Präteritum
- Perfekt
- Plusquamperfekt
- Futur I
- Futur II
d) Darüber hinaus existieren verschiedene Verbformen:
- Infinitiv (Grundform)
- Indikativ (Wirklichkeitsform)
- Imperativ (Befehlsform)
- Konjunktiv (Möglichkeitsform)
Zusätzlich wird zwischen dem Aktiv und dem Passiv unterschieden: In einem Aktivsatz steht der bzw. die Handelnde im Fokus. In einem Satz im Passiv steht die Handlung im Vordergrund.
e) Welche Sätze gibt es in der Grammatik?
Das sind:
der Aussagesatz,
der Aufforderungssatz,
der Fragesatz,
der Ausrufesatz
und der Wunschsatz.
Welche Grundbegriffe gibt es noch in der deutschen Grammatik?
Weitere Fachbegriffe der deutschen Grammatik sind beispielsweise:
- Kasus (grammatikalischer Fall)
- Nominativ (Wer-Fall)
- Akkusativ (Wen-Fall)
- Dativ (Wem-Fall)
- Genitiv (Wessen-Fall)
- Numerus (grammatikalische Zahl)
- Singular (Einzahl)
- Plural (Mehrzahl)
- Tempus (Zeitform des Verbs)
Was ist der Unterschied zwischen Rechtschreibung und Grammatik?
Die Grammatik bestimmt, welche Wörter und Wortformen man in welcher Reihenfolge verwendet. Die Rechtschreibung bestimmt, wie man diese Wortformen schreibt.
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Quelle: Duden