Jährlich am 1. September wird der World Letter Writing Day gefeiert. Im digitalen Zeitalter wird es immer seltener, dass man handgeschriebene Briefe oder Karten erhält. Hand aufs Herz? Wann hast du das letzte Mal so ein „Kunstwerk“ erhalten?
Bei mir dominieren privat WhatsApp- oder Signal-Nachrichten, die mit netten Fotos versehen sind, vielen Emojis und kurzen Texten. Ja, man bleibt mit seinen Lieben in Kontakt. Aber kann man diese Nachrichten auf die Kommode stellen? Nein.
Zu Weihnachten bekomme und verschicke ich doch noch einige Weihnachtsgrüße mit Glückwünschen, zumindest die Unterschriften sind noch original geschrieben.
Ja, eine handgeschriebene Nachricht benötigt mehr Zeit, Zeit, die anscheinend in unserem Leben für diese Art von Tätigkeit immer weniger wird. Aber die Handschrift sagt noch mehr als 1.000 Worte. Sie ist leserlich, unleserlich, zittrig, noch ungeschickt (von einem Volksschulkind), rasch hingekritzelt, verziert mit allerlei persönlichen Herzerln, Blumen oder sonstigem Versuch, die Lesenden zu erfreuen.
Eine liebe Kundin hat mir unlängst erzählt, sie hat im Corona-Lockdown ihren Vorrat an Ansichtskarten an ihre Freunde verschickt, um persönlich in Kontakt und im Gespräch zu bleiben. Dieses Vorhaben fand ich außergewöhnlich schön und ich denke oft daran. Auch ich habe einen großen Vorrat an Ansichtskarten, die ich mir irgendwann vor langer Zeit gekauft habe und irgendwann einmal schreiben und verschicken wollte.
Den heutigen Tag nehme ich mir zu Herzen, um wieder einige dieser Karten in nächster Zeit auf den Weg zu bringen!
Vielleicht habe ich dich dazu animiert, das Gleiche zu tun. Es würde mich freuen!
Liebe Grüße
Renate Rosner